Das Technische Museum der Bandweberei feierte sein 25-jähriges Bestehen am 13. und 14. Mai 2023 mit einem großen Festwochenende für die ganze Familie. Schon zur Eröffnung am Samstag fanden sich zahlreiche Gäste sowie Partner und Förderer des Museums ein, um dem Auftritt des Spielmannszuges Kleinröhrsdorf und den Festreden zu lauschen.

Im Anschluss erkundeten die Besucher die Ausstellungsräume des Museums. Besonderer Anziehungspunkt war die neue Sonderausstellung „Wäschemangeln zu Uromas Zeiten“. Hier sind neben den großen Kastenmangeln eine Vielzahl gemusterter Rolltücher ausgestellt. Gisela Meyer aus Berlin, die diese Raritäten sammelt, beantwortete gern den Gästen Fragen zur Geschichte der Wäschepflege. An einer großen Kastenmangel des Großröhrsdorfer Herstellers L.A. Thomas konnten die Besucher sich selber ausprobieren und Wäsche rollen. Diese Sonderausstellung ist noch bis Dezember 2023 zu sehen.

Darüber hinaus gab es zum Jubiläumswochenende im Innenhof der Kulturfabrik jede Menge zu entdecken. An den Handwerkerständen konnte jeder sein Geschick beim Bänderweben ausprobieren. Die passende Wolle wurde gleich nebenan gesponnen. Der Großröhrsdorfer Metalldrücker Thomas Philipp zeigte sein Handwerksgerät in Aktion, welches von einem historischen Verbrennungsmotor angetrieben wurde. Ein Seiler fertigte zusammen mit den Kindern passgenaue Springseile aus einem Hanffaden.

Am Samstagnachmittag heizte die Band Blechwiese die Stimmung mit ihren Songs an, bevor es eine kurze Abkühlung durch einen Regenschauer gab. Im Anschluss spielten The Cashbags, eine Tribute-Band des US-amerikanischen Country-Stars Johnny Cash, die Hits des 2003 verstorbenen Sängers und Songschreibers und ernteten dafür jede Menge Applaus.

Für die Jüngsten gab es sowieso zahlreiche Möglichkeiten, einen schönen Tag zu verbringen. Das vom Kleingartenverein betriebene Karussell war stark frequentiert und einige Kinder mussten mindestens einmal auf jedem Tier des Karussells geritten sein, bevor es zu den anderen Stationen weiterging. So gab es einen Info- und Quizstand des Bienenzüchtervereins Großröhrsdorf. Das Aufstellen der Hüpfburg, Geschicklichkeitsspiele und das Kinderschminken wurde durch den Verein Aktiv für Kids aus Bischofswerda übernommen. Das dort angebotene Glücksrad kam ganz ohne Nieten aus. Am Stand des Vereins „Einigkeit“ e.V. wurde fleißig gebastelt. Nicht nur die kleinen Besucher lockte das Fabmobil an. In diesem Doppeldecker-Bus experimentierten selbst die Großen mit moderner computergestützter Werkzeugtechnik. So wurden kleine Präsente und Gegenstände selbst am Laptop gestaltet, um dann gefräst, gelasert oder auf dem 3D-Drucker erzeugt zu werden.

Am Sonntag ging es schon 11.00 Uhr los mit dem perfekt organisierten Entenrennen des Vereins „Einigkeit“. 600 Plastik-Enten waren am Start und wurden durch die Kinder entlang der Strecke vom Heimatmuseum zur Kulturfabrik begleitet. Bei der anschließenden Siegerehrung wurden die besten 10 Enten prämiert. Aber auch alle anderen Teilnehmer konnten sich einen Trostpreis aussuchen. Den ersten Platz belegte die Ente mit der Nummer 258.

Jetzt war es Zeit für Blasmusik und die jungen Männer der Kremsermugge wussten, wie man das Publikum in den Bann zieht. Bei flotten Melodien und Sonnenschein schmeckte das frisch gezapfte Bier besonders gut. Generell war die ausschließlich durch Großröhrsdorfer Vereine umgesetzte Verpflegungsversorgung bestens vorbereitet. Im Einsatz waren dabei neben der Feuerwehr und der Jugendfeuerwehr auch der Förderverein der Oberschule sowie der Einigkeitsverein.

Im Museum selbst riss der Besucheransturm nie ab. Immer wieder erklärten die Mitglieder des Industrie- und Bandmuseum e.V. die Funktionsweise der historischen Webtechnik. Als dann 14.00 Uhr die Posamentiermeisterin im Ruhestand, Susanne Heilmann-Schink, Vorführungen am Posamentenwebstuhl anbot, bildete sich eine riesige Menschentraube ringsherum.

Draußen ging es weiter mit dem Großröhrsdorfer Gospelchor, der in 20-köpfiger Gruppenstärke tapfer gegen die Umgebungsgeräusche ankämpfte und die Zuhörer begeisterte.

Am Sonntag gab es eine zusätzliche Mal- und Bastelstation durch den Stand der Familienbildungsstätte Bischofswerda. Auch die vielfältigen anderen Angebote wurden wieder rege genutzt.

Den musikalischen Abschluss bildete das Solo-Projekt von Thomas Steinert. Mit Gitarre, Stimme und Fuß-Schlagzeug interpretierte der gebürtige Großröhrsdorfer ein großes Repertoire an Songs mit Seele und Groove. Diese One-Man-Band erfreute das Publikum mit einem einzigartigen Musikerlebnis.

Die letzten Bratwürste, Fischsemmeln und Getränke fanden auch noch Abnehmer und so kann das Team des Technischen Museums auf ein sehr erfolgreiches Festwochenende zurückblicken. Ein großes Dankeschön an die vielen beteiligten Vereine, die mit ihrem ehrenamtlichen Einsatz dieses tolle Fest ermöglicht haben. Ebenso geht der Dank an die Stadtverwaltung Großröhrsdorf, insbesondere an die Mitarbeiter des Technischen Dienstes, die schon im Vorfeld das Gelände festtauglich ausgestalteten und auch den Abbau flott umsetzten. Möglich wurde die Jubiläumsfeier auch erst durch die finanzielle Förderung der Kulturstiftung des Freistaates Sachsens sowie der Kulturförderung des Landkreises Bautzen. Vielen Dank!